28. April 2024
KierspeVolmetal

Verein “Kinder von Tschernobyl” wählt 2. Vorsitzenden

KIERSPE (mk) Zu sei­ner 27. ordent­li­chen Mit­glie­der­ver­samm­lung kam der Ver­ein “Kin­der von Tscher­no­byl” e.V. am 19. März zusam­men. Die Ver­samm­lung war über­schat­tet vom plötz­li­chen Able­ben des 2. Vor­sit­zen­den Wolf­gang Theunis­sen, der am 5. Janu­ar uner­war­tet im Alter von 77 Jah­ren ver­stor­ben war. Die Vor­sit­zen­de Gise­la Stein­bach initi­ier­te eine Schwei­ge­mi­nu­te für ihren lang­jäh­ri­gen Stell­ver­tre­ter.

Nach­fol­ger von Wolf­gang Theunis­sen wur­de der eben­falls aus Mari­en­hei­de stam­men­de Wil­fried Was­ser­fuhr, er wur­de ein­stim­mig zum neu­en 2. Vor­sit­zen­den gewählt. Dar­über hin­aus haben sich durch die tur­nus­mä­ßi­ge Wahl kei­ne per­so­nel­le Ver­än­de­run­gen erge­ben. Wil­fried Was­ser­uhr ist bereits seit lan­gen Jah­ren in dem Hilfs­ver­ein aktiv, arbei­te­te frü­her bereits in der Kin­der­be­treu­ung und aktu­ell regel­mä­ßig in der Logis­tik der Hilfs­gü­ter für die Ukrai­ne. Die Ukrai­ne kennt er auch per­sön­lich durch sei­ne Rei­sen dort­hin im Rah­men der Ver­eins­ak­ti­vi­tä­ten.

In ihrem Bericht führ­te Gise­la Stein­bach den Mit­glie­dern des Ver­eins noch­mal die Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs vor Augen. So kön­ne der Vor­stand sei­ne bis dato übli­chen, halb­jähr­li­chen Besu­che bei den Part­nern vor Ort seit Kriegs­be­ginn nicht mehr durch­füh­ren. Die Arbeit wür­de aber zuver­läs­sig wei­ter­lau­fen, wie die medi­zi­ni­sche Unter­stüt­zung schwer kran­ker Kin­der in Wysch­go­rod oder die Armen­kü­che in Bila Zerk­wa, die vom Ver­ein “Kin­der von Tscher­no­byl voll finan­ziert wird. Stein­bach wies aller­dings dar­auf hin, dass die Hilfs­gü­ter aus dem letz­ten Trans­port “rasch ver­teilt wor­den” sei­en, und man in den betrof­fe­nen Gebie­ten drin­gend auf den nächs­ten Trans­port ange­wie­sen wäre. Ins­be­son­de­re auf wei­ße Bett­wä­scher, aus der Tar­nung für Sol­da­ten geschnei­dert wer­de. Auch Unter­wä­sche für die Sol­da­ten an der Front wür­de gebraucht.

Auch über die im Som­mer anste­hen­de Kin­der­frei­zeit in Bila Zerk­wa wur­de gespro­chen, wo ein­hei­mi­sche und geflüch­te­te Kin­der eini­ge Tage Unbe­schwert­heit erle­ben sol­len, beson­ders im Hin­blick auf die psy­chi­sche Belas­tung durch Kriegs­er­eig­nis­se wie die stän­di­gen Luft­alar­me. In ihren Aus­füh­run­gen berich­te­te die Vor­sit­zen­de, dass in Bila Zerk­wa meh­re­re Kir­chen koope­rie­ren, damit Geflüch­te­te unter­ein­an­der im Kon­takt blei­ben, die die­sel­be Hei­mat haben. Got­tes­diens­te wür­den in der ukrai­ni­schen Stadt auf­grund der Nach­fra­ge mitt­ler­wei­le täg­lich abge­hal­ten und sehr gut besucht.
“Der ukrai­ni­sche Staat ist so sehr mit dem Krieg beschäf­tigt, dass er die Unter­stüt­zung der im Inland geflüch­te­ten Men­schen weder orga­ni­sa­to­risch noch finan­zi­ell schafft. Alle Hil­fe für Flücht­lin­ge geht von den christ­li­chen Kir­chen aus oder erfolgt in pri­va­ter Initia­ti­ve”, erklärt der Kier­sper Ver­ein. Das posi­ti­ve Fazit: Dadurch sei in der Ukrai­ne eine neue Soli­da­ri­tät gewach­sen.

Kon­takt zum Ver­ein “Kin­der von Tscher­no­byl” e.V.
Gise­la Stein­bach (Vor­sit­zen­de)
kinder-von-tschernobyl@t‑online.de
Tele­fon 02359 / 903173

Auf dem Foto (von links):
Ant­je Krings-Haw­li­na (Bei­sit­ze­rin)
Han­ne­lie­se Boe­cker (Kas­sie­re­rin)
Gise­la Stein­bach (Vor­sit­zen­de)
Wil­fried Was­ser­fuhr (2. Vor­sit­zen­der)
Hel­mut Will­nat (Schrift­füh­rer)

Foto: Ver­ein “Kin­der von Tscher­no­byl” e.V.