15. Mai 2024
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Rotary Club stellt hochklassiges Konzert auf die Beine

MEINERZHAGEN (mk) Die Zusam­men­stel­lung ließ auf­hor­chen: Der Rota­ry Club Mei­nerz­ha­gen lud zu einem unge­wöhn­li­chen Kon­zert am ver­gan­ge­nen Sonn­tag, 3. März, in die Mei­nerz­ha­ge­ner Stadt­hal­le. Allein der Anlass dürf­te man­chen Musik­lieb­ha­ber ange­lockt haben: Der Erlös des Kon­zer­tes ist für die Aus­bil­dung von Kin­dern und Jugend­li­chen im Vol­me­tal bestimmt. In Mei­nerz­ha­gen, Kierspe und Hal­ver sol­len beson­ders Kin­der mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund in ihrer sprach­li­chen Ent­wick­lung geför­dert wer­den. “Ohne ver­nünf­ti­ge Deutsch-Kennt­nis­se haben die Kin­der kei­ne Chan­ce, in der Schu­le ver­nünf­tig zu ler­nen”, erklärt Club-Prä­si­dent Burk­hard Flüß die Inten­ti­on dahin­ter. Davon wür­den auch die Kin­der ohne Sprach­bar­rie­ren pro­fi­tie­ren, weil den Leh­re­rin­nen und Leh­rern mehr Zeit blei­be, ihnen mehr Auf­merk­sam­keit zu wid­men.

Auch die jun­gen Künst­ler begeis­ter­ten das Publi­kum! Fotos: Mar­kus Klüm­per

Das Publi­kum in der fast voll­be­setz­ten Stadt­hal­le wid­me­te sei­ne Auf­merk­sam­keit aber dem musi­ka­li­schen Pro­gramm. Das von Burk­hard Flüß maß­geb­lich orga­ni­sier­te Kon­zert weck­te schon mit dem ers­ten Titel hohe Erwar­tun­gen: Mit “Te Deum”, umgangs­sprach­lich als Euro­vi­si­ons-Hym­ne bekannt, sorg­te das Lan­des­po­li­zei­orchs­ter NRW vom ers­ten Moment an für Gän­se­haut. In dem vom US-Ame­ri­ka­ner Scott Law­ton geführ­ten Ensem­ble spie­len der­zeit bis zu 45 Musi­ke­rin­nen und Musi­ker aus neun Natio­nen und quer durch ver­schie­de­ne musi­ka­li­sche Gen­res.

Abwechs­lung stand an die­sem Kon­zert-Nach­mit­tag sowie auf dem Pro­gramm. Schließ­lich bil­de­te auch die Musik­schu­le Vol­me­tal einen wesent­li­chen Teil des Kon­zer­tes ab. Zunächst mit dem Kin­der­chor unter der Lei­tung von Alek­san­dra Mila­di­no­vic, der bei­spiels­wei­se mit “Sam­ba Lele” bra­si­lia­ni­sche Wei­sen auf die Büh­ne brach­ten. Aus Lei­tung wur­de Beglei­tung, näm­lich am Kla­vier, als Mer­le Kuhl­mann solo mit ihren Gesangs­küns­ten begeis­ter­te.

Diri­gent Scot Law­ton wird von Club-Prä­si­dent Burg­hard Flüß begrüßt. Fotos: Mar­kus Klüm­per

In die Stil­rich­tung Pop ging mit der Vol­me-Sound-Con­nec­tion. Die­se Blech­blä­ser mit­samt Schlag­zeu­ger gehö­ren auch zur Musik­schu­le Vol­me­tal und spiel­ten und der Lei­tung von André Becker ein Micha­el-Jack­son-Med­ley, aber auch bekann­te Hits wie “Big Spen­der”. Als anschlie­ßend kurz­zei­tig das Lan­des­po­li­zei­orchs­ter erneut ins Pro­gramm ein­stieg, wur­de es mit dem Kom­po­nis­ten Giu­sep­pe Ver­di ita­lie­nisch: Die per­fek­te Über­lei­tung zu den bei­den Tenö­ren Maxi­mi­li­an Daum und Jonas Wuer­me­ling. Tobi­as Diet­rich spiel­te dazu am Flü­gel. Das Reper­toire: Mit Schu­berts “Ave Maria” oder Wag­ners “Win­ter­stür­mes”, über­wie­gend klas­sisch aus­ge­prägt.

Dass die Tenö­re und das Poli­zei­or­ches­ter musi­ka­lisch har­mo­nier­ten, bewie­sen sie mit “O Sole Mio” oder “Hal­le­lu­ja”, einem der bekann­tes­ten Stü­cke von Leo­nard Cohen. Zu die­sem Zeit­punkt neig­te sich der Kon­zert­nach­mit­tag bereits dem Ende zu. Das wur­de ful­mi­nant: Auf dem Pro­gramm­blatt stand Micha­el Jack­sons “Heel the world” als Solo-Gesang von Mia Schmerm­beck. Was mit den Wor­ten “Refrain: alle zusam­men” eher bei­läu­fig for­mu­liert war, kün­dig­te eine ergrei­fen­de Dar­bie­tung an, an der alle Musi­ke­rin­nen und Musi­ker gemein­sam mit­wirk­ten und die Gäs­te rest­los begeis­ter­te.

Bevor das Kon­zert aber mit ste­hen­den Ova­tio­nen ende­te, beglück­te das Lan­des­po­li­zei­or­ches­ter noch mit einer Zuga­be. Die war so offen­sicht­lich abge­kup­fert, dass es schon wie­der ori­gi­nell war. Und was beim Neu­jahrs­kon­zert der Wie­ner Phil­har­mo­ni­ker unver­zicht­ba­re Tra­di­ti­on hat, begeis­tert auch in der Mei­nerz­ha­ge­ner Stadt­hal­le: Der berühm­te Radetz­ky-Marsch von Johann Strauss (Vater). Anders als beim Neu­jahrs­kon­zert konn­ten die Gäs­te auf dem Heim­weg aber mil­des Früh­lings­wet­ter genie­ßen.

Mit dem Kon­zert hat der Rota­ry Club einen Voll­tref­fer gelan­det: Ange­sichts der nahe­zu aus­ver­kauf­ten Ver­an­stal­tung dürf­te das Bene­fiz­kon­zert spie­lend bei­de Zie­le erreicht haben: Ein wert­vol­les, musi­ka­li­sches Event und oben­drein einen Erlös zur För­de­rung der Kin­der und Jugend­li­chen. Das dürf­te den enor­men orga­ni­sa­to­ri­schen Auf­wand im Vor­feld wie­der wett­ge­macht haben.