19. Mai 2024
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Vermummte werfen Molotow-Cocktails durch Fensterscheibe in Schule

Update vom 01. Janu­ar, 13.00 Uhr: Einer der Brand­sät­ze wur­de tat­säch­lich durch die zer­bro­che­ne Fens­ter­schei­be in den betrof­fe­nen Unter­richts­raum gewor­fen und hat dort eine Gar­di­ne ent­zün­det. Das Feu­er ist jedoch von selbst erlo­schen. Das hat die Poli­zei in der kreis­wei­ten Zusam­men­fas­sung der Ein­sät­ze bestä­tigt, wo man auf die Ereig­nis­se an der GSKi näher ein­ge­gan­gen ist. In der Pres­se­mel­dung wird auch die Zahl der Täter prä­zi­siert: Es wird von vier Tat­be­tei­lig­ten aus­ge­gan­gen. Die sol­len nach Anga­ben der Zeu­gen mit Sturm­hau­ben ver­mummt gewe­sen sein. Das Forum vor der Gesamt­schu­le war in der Nacht stark fre­quen­tiert: Es ist durch­aus denk­bar, dass Zeu­gen bei der Tat­aus­füh­rung “gestört” haben, und so Schlim­me­res ver­hin­der­ten.

KIERSPE (mk) Um 0:35 Uhr war es vor­bei mit der ruhi­gen Sil­ves­ter­nacht. Den Feu­er­weh­ren im Vol­me­tal blie­ben bis dahin sogar die durch Feu­er­werk immer wie­der mal ver­ur­sach­ten Klein­brän­de von Müll­ei­mern oder Hecken erspart. Der Lösch­zug 1 muss­te in vol­ler Zug­stär­ke zur Gesamt­schu­le aus­rü­cken, denn hier hat­ten unbe­kann­te Täter einen Unter­richts­raum mit Molo­tow-Cock­tails atta­ckiert. Die Schei­be des Rau­mes im Erd­ge­schoss war schon zer­bro­chen, aber zu einem ernst­haf­ten Brand kam es glück­li­cher­wei­se nicht. Doch die Brand­rück­stän­de an der zer­bors­te­nen Glas­schei­be zei­gen ein­deu­tig: Hier wur­de mit Feu­er han­tiert. War­um es über das kaput­te Fens­ter hin­aus zu kei­nen nen­nens­wer­ten Schä­den kam, ist unklar.

An der kri­mi­nel­len Ener­gie der Täter ändert das Ergeb­nis aber wenig: Nach Aus­sa­gen von Zeu­gen haben sich vier oder fünf Per­so­nen am Schul­ge­bäu­de zu schaf­fen gemacht. Weder Poli­zei noch Feu­er­wehr zwei­feln dar­an, dass hier ein Fall von ver­such­ter, vor­sätz­li­cher Brand­stif­tung vor­liegt. Zuvor sind in unmit­tel­ba­rer Nähe meh­re­re Con­tai­ner umge­wor­fen wor­den, mut­maß­lich von den­sel­ben Tätern. In einem Papier­con­tai­ner hat­te es offen­sicht­lich bereits gebrannt, in unmit­tel­ba­rer Nähe fand die Poli­zei wei­te­re Molo­tow-Cock­tails, die aber nicht ver­wen­det wor­den waren.

Die­se Molo­tow-Cock­tails kamen nicht mehr zum Ein­satz und wur­den von der Poli­zei sicher­ge­stellt. Fotos: Mar­kus Klüm­per

Die Feu­er­wehr erkun­de­te das Schul­ge­bäu­de zunächst mit Trupps unter schwe­rem Atem­schutz. Für das betrof­fe­ne Are­al waren ledig­lich Lüf­tungs­maß­nah­men nötig. Viel Arbeit bescher­te der Brand­an­schlag aller­dings dem Haus­meis­ter, der noch mit­ten in der Nacht das kaput­te Fens­ter wie­der absi­chern muss­te. Ers­te Spu­ren wur­den bereits von den Poli­zei­be­am­ten der Mei­nerz­ha­ge­ner Wache gesi­chert. Auf­grund der Trag­wei­te des Fal­les haben sich aber auch Dienst­ha­ben­de der Kri­mi­nal­wa­che auf den Weg nach Kierspe gemacht. Zur Iden­ti­tät der Täter lie­gen bis­lang noch kei­ne Hin­wei­se vor. Die Feu­er­wehr konn­te nach etwa einer Stun­de wie­der ein­rü­cken.
Nur die Täter kön­nen die Fra­ge beant­wor­ten, ob sie ernst­haft vor­hat­ten, einen mas­si­ven Gebäu­de­brand zu ver­ur­sa­chen. Aktu­ell deu­tet jeden­falls vie­les dar­auf hin. Wohl nur durch einen Zufall ende­te die Sache glimpf­lich — zumin­dest für das Gebäu­de.