14. Mai 2024
Kierspe

Großes Interesse an GSKi-Oberstufe

Die Reso­nanz auf die Ein­la­dung zum Info­abend “Ober­stu­fe” war erfreu­lich groß. Und wur­de vom Leh­rer­kol­le­gi­um der Kier­sper Gesamt­schu­le offen­bar rea­lis­tisch ein­ge­schätzt. Jeden­falls ent­sprach die Zahl der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, 16. Okto­ber, ins PZ kamen, ziem­lich genau den auf­ge­stell­ten Stüh­len, kaum ein Platz blieb leer. Ober­stu­fen-Lei­te­rin Dia­na Hibst mode­rier­te die Ver­an­stal­tung, bei der es einen Ein­blick in den Schul-All­tag der Ober­stu­fe gab.
Dabei wirk­te sie zunächst einem Vor­ur­teil ent­ge­gen: Das Abitur auf der Gesamt­schu­le unter­schei­det sich im Wert nicht von dem eines Gym­na­si­ums, son­dern sei die­sem abso­lut gleich­zu­set­zen. Trotz des hohen Anspru­ches sei die all­ge­mei­ne Hoch­schul­rei­fe aber zu errei­chen: “Wer hier antritt, hat eine fai­re Chan­ce auf das Abitur”, ermun­tert Dia­na Hibst die Jugend­li­chen, die sich ab Febru­ar 2024 für 11. Klas­se des kom­men­den Schul­jah­res anmel­den kön­nen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die sich hier über Ler­nen in der Ober­stu­fe infor­mier­ten, wür­den dann, sofern alles nach Plan ver­läuft, 2027 ihr Abi-Zeug­nis in den Hän­den hal­ten. Es sei denn, sie wür­den noch­mal eine “Ehren­run­de dre­hen”, was im Ein­zel­fall mög­lich und hilf­reich sein kann. Oder sie ent­schei­den sich dafür, nach der 12. Klas­se abzu­ge­hen, um an einer Fach­hoch­schu­le zu stu­die­ren.
Der All­tag in der Ober­stu­fe bringt gewal­ti­ge Neue­run­gen, aber auch “stu­den­ti­sches Flair” mit sich: Mehr Frei­hei­ten, was natür­lich auch mehr Eigen­ver­ant­wor­tung bedingt, wei­te­re Fächer sowie neue Klas­sen­ver­bän­de. Nicht zuletzt, weil die Schü­ler kei­nes­wegs nur aus eige­nen Rei­hen kom­men. Eine deut­li­che Zahl kommt näm­lich auch von ande­ren Schu­len der Regi­on: Jugend­li­che, die in der Ober­stu­fe der GSKi die rich­ti­ge Umge­bung fin­den, um ihr Abitur zu erlan­gen.
Wäh­rend ein Teil der Infor­ma­tio­nen per Video­bea­mer prä­sen­tiert, und anschlie­ßend in Bro­schü­ren ver­teilt wur­de, kamen wich­ti­ge Impul­se auf ganz mensch­li­chem Wege: Zunächst stell­ten sich drei Schü­le­rin­nen vor, die aktu­ell die Ober­stu­fe besuch­ten, und aus ihren Erfah­run­gen berich­te­ten. Auch die zukünf­ti­gen Leh­re­rin­nen und Leh­rer stell­ten sich und ihre Unter­richts­fä­cher vor. Und nah­men dabei auch Bezug zu den Lehr­mit­teln und Lern­me­tho­den: Gera­de die Gesamt­schu­le Kierspe hat sich das digi­ta­le Ler­nen auf die Fah­nen geschrie­ben, “was nicht hei­ßen soll, dass wir die Absicht hät­ten, Heft und Stif­te zu ver­drän­gen”, stellt Jan Przy­by­la klar. Sehr anschau­lich ruft der Leh­rer in Erin­ne­rung, was einem gedruck­ten Arbeits­blatt im unglück­li­chen Fall so alles wider­fah­ren kann — hier ist ein elek­tro­ni­sches Doku­ment im PDF-For­mat ein­deu­tig im Vor­teil. Was die Ober­stu­fen-Schü­ler in sei­nem Infor­ma­tik-Unter­richt erwar­tet, geht aber weit über den Ein­satz digi­ta­ler Medi­en hin­aus.
Etwas des­il­lu­sio­nie­ren muss­te aller­dings Geo­gra­phie-Leh­rer Simon Schnei­der die Anwe­sen­den: Am Bei­spiel von Las Vegas erzähl­te Schnei­der, wie­vie­le Facet­ten sein Unterichts­fach hat. Immer­hin geht es um eine Groß­stadt mit­ten in der Wüs­te. Das klang span­nend, doch wer sich nun erhoff­te, die US-ame­ri­ka­ni­sche Glücks­spiel-Metro­po­le könnt auch das Ziel einer Stu­di­en­fahrt sein, wur­de “ent­täuscht”. Doch damit dürf­te auch nie­mand ernst gerech­net haben, außer­dem wur­den tat­säch­li­che Rei­se­zie­le für Exkur­sio­nen genannt, die auch sehr reiz­voll sind.

Der Info-Abend war voll­ge­packt mit Fak­ten und Ein­drü­cken. Deut­lich wur­de dabei, dass für die Jugend­li­chen mit dem Besuch der 11. Jahr­gangs­stu­fe ein neu­es Kapi­tel ihrer Schul­lauf­bahn beginnt. Das Ziel der Leh­re­rin­nen und Leh­rer war ein­deu­tig, nicht nur zu infor­mie­ren, son­dern auch zu moti­vie­ren. Der Anteil derer ist, die sich tat­säch­lich im kom­men­den Febru­ar für die Ober­stu­fe ein­schrei­ben, dürf­te erwar­tungs­ge­mäß groß sein. Ange­sichts des nicht ver­schwie­ge­nen Leh­rer­man­gels dürf­te die Päd­ago­gen weni­ger das Ziel haben, die Klas­sen mög­lichst voll zu bekom­men, son­dern jeden Schü­ler zu sei­ner best­mög­li­chen Leis­tung zu ver­hel­fen.

Die Leh­rer der Ober­stu­fe gaben sehr anschau­li­che Ein­bli­cke in ihre Unter­richts­fä­cher. FOTO: Mar­kus Klüm­per
Drei Ober­stu­fen­schü­le­rin­nen gaben Ein­bli­cke in den Schul­all­tag. FOTO: Mar­kus Klüm­per