7. November 2024
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Kiersper Feuerwehr-Fuhrpark weiter modernisiert

KIERSPE (mk) Hauptbrandmeister Karsten Werner konnte sich freuen: Der Einheitsführer vom Löschzug 3 konnte im Prinzip gleich zwei Fahrzeuge mit nach Rönsahl nehmen. Neu ist allerdings “nur” der Mannschaftstransportwagen auf Basis eines Ford Transit. Davon wurden gleich zwei Exemplare ausgeliefert, der zweite wird beim Löschzug Stadtmitte stationiert. Bei dem ersten Fahrzeug, dass nach Rönsahl geht, handelt es sich um das “HLF 20/12”: K eine Neuanschaffung handelt, sondern um die Rückgabe der Leihgabe an die Löschgruppe Neuenhaus.

Dort wurde man nämlich von einer technischen Prüfung ihres “LF 8/6” eiskalt erwischt. Bei der turnusmäßigen Prüfung durch das Institut der Feuerwehr (IDF) wurden an dem Einsatzfahrzeug massive Mängel festgestellt. Untypisch für die Kiersper Wehr, wo Alterungserscheinungen vor der Modernisierungswelle eher an der Fahrzeugbasis nagten, war diesmal die Ausrüstung Stein des Anstoßes: “Als wir das Löschfahrzeug im Jahr 2000 angeschafft hatten, wurde die Ausrüstung im Wesentlichen vom Vorgänger übernommen”, erläutert Löschgruppenleiter Sebastian Hager die Historie. Nach nunmehr zwei Fahrzeuggenerationen war eben auch die Ausrüstung nicht standesgemäß, “zumal das Auto auch zum Trainieren für die Jugendfeuerwehr im Einsatz war”, so Hager. Das bedeutete noch weiteren Verschleiss.

Wie üblich wird der Schlüssel von Wehrleiter Mike Budde weitergereicht. Fotos: Markus Klümper

Um nun schnellstens wieder handlungsfähig zu werden, wurde organisatorische Züge durchgeführt, die man je nach Redensart als Roulette oder auch als Rochade bezeichnen würde. Der Löschzug aus Rönsahl stellte im März dieses Jahres bereitwillig ihr Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) zur Verfügung, als das liebevoll “Babbe” genannte Fahrzeug entgültig nicht mehr diensttauglich war: Der Bedarf im Einsatzgebiet des LZ 4 war unzweifelhaft dringender. Der Innenstadt-Löschzug legte die Bestellung eines “TLF 4000” erstmal auf Eis, und eine Portion Glück kam auch noch dazu. Es ist nämlich das Gegenteil dessen passiert, was die Feuerwehr bei der Auslieferung der beiden Ford Transit erlebte: Es ging schnell!

Olaf Stelse berichtete in seiner Ansprache zur den offiziellen Übergaben, wie ein Großauftrag des Bundes dazu führte, dass die Löschgruppe Neuenhaus vergleichsweise schnell in den Genuss eines neuen Einsatzfahrzeuges kam: “Das LF-KatS wurde vom Bund ausgeschrieben und der Auftrag von rund 160 Fahrzeugen dann an den Fahrzeugbauer vergeben. Dieser hat 20 weitere Fahrzeuge dieser Serie gefertigt und durfte diese auf dem Markt frei anbieten — und das mit einer kurzen Lieferzeit”, berichtete der Bürgermeister. Die Stadt Kierspe hat nicht lange gefackelt, und ein Exemplar gesichert. Einen deutlichen Beitrag zur Anschaffung hat allerdings auch der Förderverein der Feuerwehr-Einheit geleistet.

Der äußere Aufbau ähnelt dem Leihwagen aus Rönsahl, und die Ausstattung entsprach bereits zu 95% den Anforderungen der Löschgruppe Neuenhaus. Wobei es sich streng genommen nicht um ein “HLF” handelt, sondern um ein “Löschfahrzeug Katastrophenschutz”. Dennoch ist man, spätestens nach einigen Ergänzungen, auch für die immer wiederkehrenden Einsätze bei schweren Verkehrsunfall gut gerüstet. Einheitsführer Hager freut sich an dieser Stelle über das hydraulische Hochleistungswerkzeug, die nun akkubetrieben ist und obendrein “Schere” und “Spreizer” in einem Gerät vereint. Darüber hinaus kam die Ausrüstung des “LF-KAT” den Aufgaben sehr entgegen, zu denen auch die Überbrückung langer Wegstecken für die Löschwasserversorgung gehört.

Der ernste Blick von Sebastian Hager gilt den schweren Unfällen, bei denen dieses Werkzeug Leben retten kann.

Bei der Übergabe in festlichem Rahmen lag der obligatorische Holzschlüssel auf dem Stehtisch, doch statt diesem kamen die echten Fahrzeugschlüssel zum Einsatz. Ein wenig symbolisch war die “Auslieferung” schon, denn wie das neugebaute Gerätehaus Vollme wurde auch das Fahrzeug schon vorab in Betrieb genommen. Was allerdings noch fehlte, war die Fahrzeugtaufe. Auch das neue Einsatzfahrzeug wurde jemandem gewidmet: In diesem Fall dem langjährigen Einheitsführer Eberhard Dahlhaus, der den Spitznamen “Ebi” trägt. Dieser Name wurde nun feierlich auf dem neuen “LF-Kat” enthülllt, und zwar Ebi´s Enkel Jannik Dahlhaus. Der junge Mann ist der jüngste Feuerwehrmann in der Löschgruppe und prädestiniert für die Taufe gewesen.

Nachdem der zweite Mannschaftstransporter von Brandoberinspektorin Nadine Dörseln und Brandoberinspektor Torben Standhaft für den Löschzug 1 entgegengenommen wurde, war die Feierstunde aber noch nicht beendet. Es wurde einige Beförderungen von Wehrleuten nachgeholt, die beim Stadwehrappell nicht teilnehmen konnten: Nicole Schumacher wurde zur Unterbrandmeisterin befördert und zur Betreuerin der Kinderfeuerwehr ernannt. Ihr Gatte Kilian wurde zum Brandinspektor befördert. Eberhard Dahlhaus ist nach 35 Jahren Dienst in der Löschgruppe bereits im Feuerwehr-Ruhestand. Als Namensgeber für ein neues Fahrzeug auserkoren zu werden, dürfte aber auch für ihn einer Beförderung gleichkommen.

Hier die ganze Bildergalerie von der Feierstunde:

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