16. Mai 2024
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TATORT-Star gibt im Interview Einblicke in seine Arbeit

MEINERZHAGEN (mk) Soviel Geduld muss man nach einem Auf­tritt erst­mal auf­brin­gen: Jörg Hart­mann signier­te nach der Lesung nicht nur fleis­sig sei­ne Bücher und Hör­bü­cher, son­dern nahm sich für jeden Gast in der schier end­lo­sen Schlan­ge auch noch etwas Zeit, um ein paar Sät­ze zu plau­dern. Mit einer Freund­lich­keit und Gelas­sen­heit, die nun gera­de in der Show- und Medi­en­welt wirk­lich nicht selbst­ver­ständ­lich ist. Sein Ver­spre­chen, in einem kur­zen Inter­view eini­ge Fra­gen zu beant­wor­ten, erfüll­te der bekann­te Schau­spie­ler.

Dass Mein-Kierspe-Repor­ter Mar­kus Klüm­per über­wie­gend Fra­gen zum Dort­mun­der Tat­ort hat­te, regis­trier­te Jörg Hart­mann, nahm es aber nicht wei­ter krumm. Zumal sei­ne Fern­seh­ar­beit durch­aus auch bei der Lesung The­ma war.

MK: Herr Hart­mann, wie­vie­le Lesun­gen haben Sie aktu­ell, wo tre­ten Sie der­zeit damit auf?

JH: Ver­gan­ge­ne Woche war ich in Glad­beck, ges­tern in Men­den, und mor­gen fah­re ich nach Bot­trop. In Glad­beck waren übri­gens 700 Leu­te! Ich mache das immer so eine Woche lang am Stück.

MK: Sie waren bis­her schon als Dreh­buch­au­tor aktiv, haben Sie jetzt rich­tig Spaß am Schrei­ben ent­wi­ckelt? Wird es in Zukunft wei­te­re Bücher von Ihnen geben?

JH: Pro­sa ist natür­lich was ande­res, als das, was ich bis­her geschrie­ben haben. Aber mir hat das tat­säch­lich gro­ßen Spaß gemacht. Ob ich noch mehr Bücher schrei­ben wer­de, kann noch nicht genau sagen. Mög­lich ist es. Dazu braucht man aber auch Zeit. Wäh­rend der Pan­de­mie ging das gut.

MK: Was haben Sie aktu­ell neben den Lesun­gen für ein Arbeits­pen­sum zu bewäl­ti­gen? 

JH: Wir dre­hen pro Jahr zwei Tat­ort-Fol­gen, das dau­ert immer etwa einen Monat. Dazu kom­men noch die Lesun­gen und wei­te­re Büh­nen­auf­trit­te. Zwi­schen­durch geht es auch immer zurück nach Pots­dam, wo ich lebe. Ich habe schließ­lich drei Kin­der!

MK: Sie erklär­ten nach der Lesung, dass es für Sie ein völ­lig ande­res Gefühl sei als bei einem Thea­ter­auf­tritt. Ist der Unter­schied wirk­lich so groß, obwohl bei­des auf der Büh­ne statt­fin­det?

JH: Wenn man auf der Büh­ne steht, ist das schon ähn­lich. Aber nach den Lesun­gen hält man noch ein Schwätz­chen, das ist direk­ter. Das hat man nach einem Thea­ter­stück so nicht.

MK: Hat die Stadt Dort­mund inzwi­schen Frie­den mit Ihrem Tat­ort-Team geschlos­sen? Am Anfang war die Begeis­te­rung ja nicht so groß…

JH: Da müs­sen Sie die Stadt Dort­mund fra­gen, aber ich den­ke, das hat sich inzwi­schen gelegt. Ich war mal mit Herrn Sier­au (ehem. Dort­mun­der Ober­bür­ger­meis­ter, Anm. der Redak­ti­on) ein Pils trin­ken, und danach war das alles ok.

MK: Wie wich­tig ist für Ihre Tat­ort-Rol­le, dass Sie selbst aus dem Ruhr­pott stam­men?

JH: Hopp­la, das wird ja doch ein rich­ti­ges Faber-Inter­view. Nun, für mich war das ein Grund, die Rol­le über­haupt anzu­neh­men. Mir ist es auch ein Bedürf­nis beson­ders viel in Dort­mund zu dre­hen. Ich fin­de es eh scha­de, dass es im Tat­ort zu wenig Lokal­ko­lo­rit gibt, auch von der Spra­che her.

MK: Sie und ihre Figur Peter Faber wur­den am Anfang oft in einem Zug mit Schi­man­ski genannt, obwohl die Ähn­lich­keit eigent­lich nicht wirk­lich groß ist. Stört Sie der Ver­gleich manch­mal oder emp­fin­den Sie das als Kom­pli­ment?

JH: Ich glau­be, ich habe mich davon mitt­ler­wei­le frei­ge­spielt. Aber die Schi­man­ski-Tat­or­te waren ja sehr erfolg­reich, damit ver­glei­chen zu wer­den, ist durch­aus auch schmei­chel­haft. 

MK: Vie­len Dank für das Inter­view!

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