27. Juli 2024
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Kaminbrand fordert Feuerwehr heraus

KIERSPE (mk) Dass die Einsatzkräfte der vom Löschzug Stadtmitte am Freitagabend, 5. April, kurz vor Mitternacht alarmiert wurden, als mancher gerne seine Nachtruhe angetreten hätte, ist Alltag in diesem Ehrenamt. Doch was die Wehrleute in der Ortslage Thal erwartete, war schon ungewöhnlich: Ein Kaminbrand der hartnäckigen Sorte. Zunächst war man noch von einem “Brand am Gebäude” ausgegangen. Das hat sich trotz der starken Rauchentwicklung um das Holzhaus herum, aber auch darin, nicht bewahrheitet. Für die Bewohner wohl noch Glück im Unglück, denn ein schlimmer Gebäudebrand konnte verhindert werden. Der Qualm war aber so intensiv, dass die Einsatzkräfte das Einfamilienhaus nur unter schwerem Atemschutz betreten haben.

Als klar war, dass sich der “Übeltäter” im Schornstein befindet, wurde die Drehleiter der Feuerwehr Meinerzhagen nachalarmiert. Dessen Fahrer benötigte besonderes Fingerspitzengefühl: Nicht nur bei der Anfahrt in der engen Straße, sondern auch anschließend, als es galt, die Drehleiter in Stellung zu bringen. Etliche Bäume waren im Weg, mehrere Versuche waren dazu nötig.

Das Ausrichten der Drehleiter war diesmal ein kompliziertes Unterfangen. Foto: Markus Klümper

In der Zwischenzeit eskalierte der Kaminbrand, Flammen und Funken schlugen heraus. Ein solches Durchzünden im Laufe des Einsatzes ist ziemlich untypisch: In der Regel erlöschen offene Flammen, die von außen sichtbar sind, recht schnell. Dieser Kaminbrand entpuppte sich allerdings als ausgesprochen arbeitsintensiv. Zwischenzeitlich drangen Rauch und sogar Ruß durch etliche Ritzen des Wohnhauses. Die Feuerwehrleute hatten vorsichtshalber eine Löschwasserversorgung aufgebaut und hielten sich angriffsbereit. Irgendwann gelang es dem Schornsteinfeger, nach und nach die Verstopfungen aus dem Kaminschacht zu lösen, so dass das brennende Material unten mit einer Mulde aufgefangen und im Freien unschädlich gemacht werden konnte.

Immer wieder schlugen Flammen aus dem Schornstein. Foto: Feuerwehr Kierspe

Obgleich eine ganz große Katastrophe verhindert werden konnte: Die Bewohner konnten erstmal nicht wieder in ihr Haus zurückkehren und wurden anderweitig untergebracht. Die Feuerwehrleute, und auch die Helferinnen und Helfer vom ebenfalls ausgerückten Roten Kreuz waren bis tief in die Nacht vor Ort. Erst um 3.15 Uhr sei die Feuerwehr wieder ins Gerätehaus eingerückt, erklärt Sprecher Christian Schwanke. Über das genaue Schadensbild in dem betroffenen Haus liegen keine detaillierten Angaben vor.

Ins Haus ging es nur unter schwerem Atemschutz. Foto: Markus Klümper
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