27. Juli 2024
FreizeitHandel & GewerbeKierspe

Stadtmarketing-Verein diskutiert kreative Lösungen

KIERSPE (mk) Im Wesentlichen kann das Kiersper Stadtmarketing auf eine solide und erfolgreiche Arbeit zurückblicken, und auch die Zukunft sieht keineswegs negativ aus. Das hat sich in der vergangenen Woche bei der Mitgliederversammlung gezeigt. Hier traf sich im Grunde der “harte Kern”, diejenigen, die zum Vorstand oder zur Geschäftsführung gehören. Natürlich kam auch Bürgermeister Olaf Stelse zu dem Treffen, bei dem zunächst einige Formalien abgearbeitet wurden. Dazu zählten die Wahlen, genaugenommen Wiederwahlen: Andreas Lorenz blieb Kassenwart, Harald Schiemann und Michael Knabe wurden in ihrer Funktion als 2. sowie 4. Beisitzer bestätigt. Neubesetzt wurde lediglich die Kassenprüfung: Hier folgt Markus Klümper auf Steffen Wieland, der nach zwei Jahren turnusmäßig ausscheidet. Weiterhin vakant bleibt allerdings die Stelle des stellvertretenden Vorsitzenden, nachdem Harald Turck von diesem Amt zurückgetreten war.

Sowohl die Kassenführung, als auch deren Prüfung ergaben keinerlei Unregelmäßigkeiten, zeigten dem Verein aber auch die Herausforderungen und Probleme auf. Dass von zuletzt 5978 Euro aktuell nur noch rund 4330 Euro in der Kasse sind, ist keine Folge von zu großzügigem Haushalten, sondern der Anschaffung von zeitgemäßen LED-Lichterketten zur Weihnachtsbeleuchtung geschuldet. Mit 1600 Euro hat diese Investition ein großes Loch in die Kasse gerissen. In Anbetracht der Einsparung von fast 90% der Energie, die LED-Leuchtmittel weniger als konventionelle Glühbirnen verbrauchen, ist das Geld sicher gut angelegt.

Darüber hinaus muss dieser Betrag auch in Relation zu einem teuren “Erfolgsmodell” gesetzt werden: Den zweifellos sinnvollen und gut frequentierten DOGSTATIONS. Diese Hundekotbeutelspender belasten den Stadtmarketingverein in ähnlichen Dimensionen. Darüber war unter den Anwesenden niemand erfreut, vielmehr herrschte Einigkeit: Es musste eine praktikable Lösung her! Auch für das laufende Jahr mussten für die Befüllung mit neuen Beuteln rund 1000 bis 1500 Euro eingeplant werden. Der Gedanke, diesen Ausgabenposten auf die Stadt zu übertragen und auf die Hundesteuer aufzuschlagen, sorgte bei Bürgermeister Stelse allerdings für Stirnrunzeln. Zwar wären das bei aktuell rund 1200 in Kierspe gemeldeten Hunden keine immensen Beträge, doch Stelse wies auf die Erwartungshaltung der Hundebesitzer nach mehr Mülleimern in der Nähe der Beutelspender hin: “Die Mülleimer müssen auch regelmäßig geleert werden, dadurch haben wir noch mehr Arbeit und eine Menge Folgekosten”, lautete der Einwand des Bürgermeisters.

Zwei Ideen sollen nun aber umgesetzt werden: Zum einen sollen Hundebesitzer um freiwillige Spenden gebeten werden. Aufrufe dazu sollen als Flyer mit den nächsten Hundesteuerbescheiden versandt werden, ausserdem soll es entsprechende Hinweise an den Dogstations selbst geben. Die sollen in Zukunft aber auch als Werbefläche für Sponsoren dienen, um den Nachschub an Beuteln weiterhin bezahlen zu können. Denn eines steht fest: Nicht alle Herausforderung zum Thema “Hundehaufen” lassen sich perfekt bewältigen, dennoch haben sich die Beutelspender als wirksam erwiesen. Angesichts der stagnierenden Mitgliedsbeiträge von jährlich rund 6000 Euro sind die Kosten aber nicht mehr darstellbar.

Allerdings soll auch an diesem Punkt gearbeitet werden: Der Verein wünscht sich viel mehr Mitglieder, insbesondere auch mehr Gewerbetreibende aus Kierspe. Daher wurden bei der Versammlung auch Ideen zusammengetragen, wie man mehr Unternehmer anlocken kann. Bekanntlich beschäftigt sich der Stadtmarketing-Verein mit Projekten, die die Raukstadt für ihre Bewohner attraktiver und lebenswerter machen. Wirtschaftsförderung steht dabei nicht auf der Agenda. Doch das muss ja kein Widerspruch sein. Jedenfalls wurden Ideen für Werbemaßnahmen geschmiedet, bei denen die heimischen Unternehmen beteiligt werden.

Viel Positives gab es über laufende und zukünftige Aktionen zu berichten: Wie bereits im vergangenen Jahr, wird sich der Stadtmarketing-Verein bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem Frühlingsfest im VolmeFreizeitpark oder dem Stadtfest engagieren. Mobilitätsaktionen und Stadtrundfahrten sowie eine Beteiligung an Ferienspielaktionen sind fest eingeplant. Ein absoluter Selbstläufer sind die höchst erfolgreichen Kneipenquiz-Abende, von denen die nächsten zwei schon wieder ausgebucht sind.

Ein Highlight soll die geplante Himmelsschaukel werden, deren Planung schon weit fortgeschritten ist, obgleich der Standort und auch die Finanzierung noch nicht ganz feststehen. Immerhin kostet dieses Gerät inklusive der notwendigen Tiefbau-Maßnahmen rund 9500 Euro. Doch nach Abzug von Fördermitteln, anteiliger Umsatzteuer und Skonto hofft der Verein, dieses Vorhaben mit einer Eigenbeteiligung von etwa 1000 Euro realisieren zu können.

Neutralitätshinweis: Der Autor dieses Berichtes ist selbst Mitglied des Stadtmarketing-Vereins und wurde bei der Versammlung, über die hier berichtet wird, zum Kassenprüfer gewählt.

Teures Erfolgsmodell: Die Hundekotbeutelspender bewähren sich, belasten aber gehörig das Budget des Vereins. Fotos: Markus Klümper
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