11. Oktober 2024
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Brennende Anhänger zerstören CVJM-Heim

LÜDENSCHEID (mk) Noch bis in den späten Donnerstagvormittag, 12. September, wird ein Großaufgebot der Lüdenscheider Feuerwehr mit Unterstützung von Halveraner Kameraden mit Nachlöscharbeiten in der Straße “Im Olpendahl” beschäftigt sein. Hier ist gegen 1.15 Uhr in der Nacht ein Feuer ausgebrochen — in der CVJM-Freizeitstätte “Audrey´s”: “Als wir hier eintrafen, standen zwei Anhänger im Vollbrand”, beschreibt Michael Wojciechowski (“C‑Dienst” der Lüdenscheider Feuerwehr), die Situation, die die ersten Kräfte der Hauptamtlichen Wache vorfanden.

Von diesen Anhängern schlugen die Flammen zum Dach des Gebäudes über. Fotos: Markus Klümper

Die beiden Anhänger waren vor dem Eingangsbereich des Anwesens, nahe am Gebäude abgestellt. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass mitten in der Nacht plötzlich Anhänger in Flammen aufgehen, kam es noch heftiger: “Die Flammen sind in den Dachstuhl übergeschlagen”, so der leitende Feuerwehrmann. Dort trafen sie auf eine verhängnisvolle Dachkonstruktion mit Bitumen und OSB-Platten. Dies erschwerte den insgesamt 78 Feuerwehrleuten die Löscharbeiten immens. Immerhin konnte der übrige Teil des Gebäudekomplexes gut geschützt werden: “Wir konnten im Innenangriff eine Riegelstellung aufbauen, so dass das Brandgeschehen im Wesentlichen auf den Bereich beschränkt blieb, in dem die Offene Ganztagsschule untergebracht ist”, so Wojciechowski. Unter schwerem Atemschutz konnten Feuerwehrleute mit Wassersaugern überschüssiges Löschwasser aus dem Gebäude pumpen, so dass nicht mehr Schaden entstand, als unvermeidbar war. Im Laufe der Löscharbeiten sind Teile der Unterkonstruktion des brennenden Daches eingestürzt, aber das wäre wohl eh nicht mehr zu retten gewesen. Der Aufbau des Daches erschwerte die Löscharbeiten allerdings massiv.

Der Dachstuhl wurde durch das Feuer komplett zerstört

Vorläufig ist an eine Nutzung des Gebäudes nicht zu denken. Das ist auch für die Stadt Lüdenscheid fatal, da hier auch eine OGS untergebracht ist, für die nun eine Alternative gesucht werden muss. Verletzt wurde glücklicherweise niemand ernsthaft. Ein Feuerwehrmann musste mit Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst betreut werden, nachdem er sich körperlich verausgabt hatte. Ins Krankenhaus musste er allerdings nicht, sondern konnte sich wohlbehalten wieder bei seiner Einheit zurückmelden.

Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehr: Jenni & Mirko verteilten fleissig Schokolade an die Wehrleute.

Für die Lüdenscheider Wehr war in der Nacht Stadtalarm ausgerufen worden. Aus dem gemeldeten “Brand am Gebäude” wurde schnell ein “Entwickelter Brand”, nach und nach wurden immer mehr Kräfte nachalarmiert. Die Löschzüge Brügge und Brüninghausen sorgten für den Grundschutz. Zunächst sollten sich die dortigen Kameraden in ihren Gerätehäusern bereithalten, später besetzten sie die Hauptamtliche Wache am Dukatenweg. Direkt an die Einsatzstelle alarmiert wurden allerdings Wehrleute aus Halver, die mit ihrem Teleskopmast die vorhandene Drehleiter gut ergänzten. Um die Versorgung der vielen Einsatzkräfte kümmerten sich Ehrenamtliche vom Deutschen Roten Kreuz.

Die Art und Weise, wie das Feuer ausgebrochen ist, lässt Feuerwehrleute, aber auch die Polizei aufhorchen. Brandermittler werden den Einsatzort unter die Lupe nehmen, sobald das vor Ort möglich ist, kündigte Polizeisprecher Marcel Dilling an. Offizielle Aussagen zur Brandursache sind zu diesem frühen Zeitpunkt äußerst spekulativ, doch dass abgestellte Anhänger beispielsweise durch einen technischen Defekt mitten in der Nacht anfangen zu brennen, ist nach menschlichem Ermessen eher unwahrscheinlich. Noch nicht bekannt ist, womit die Anhänger beladen war. Von ihnen stehen nur noch Gerippe vor dem besonders betroffenen Gebäudeteil. Auch Kreisbrandmeister Michael Kling verschaffte sich einen Eindruck vom Geschehen und inspizierte gemeinsam mit Einsatzleiter Holger Wehlend das Brandort. Feine Geste am Rande: Die Einsatzkräfte bekamen unverhofft feine Schokolade zugesteckt. Vorgestellt haben sich die beiden Gönner einfach als Jenni und Mirko, die sich bei der Feuerwehr für den unermüdlichen, nächtlichen Einsatz mit dieser Geste bedanken wollten. Jenni ist nach eigenen Angaben Tochter eines Feuerwehrmannes und kennt daher aus nächster Nähe, wie aufopferungsvoll die Arbeit der Rettungskräfte ist. Und das obendrein oft im Ehrenamt.

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Hier sehen Sie die ganze Fotostrecke vom Einsatz:

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