Verdacht auf Strassenrennen: Drei Schwerverletzte
LÜDENSCHEID (mk) Nicht nur die Schwere der Verletzungen, sondern auch der Unfallhergang führten nach einem Unfall am Montagmorgen nahe des Kreishauses dazu, zur Rekonstruktion ein VU-Team hinzuzuziehen. Gegen 3.10 Uhr in der Nacht wurden die Polizei und die Feuerwehr zur Rahmedestraße alarmiert: An der Einmündung “Breitenfeld” war ein Mercedes in der Linkskurve von der Straße abgekommen und kam in einer Böschung unterhalb einer Plakatwand zum Stehen. Bei dem Fahrzeug mit Hagener Kennzeichen handelt es um die besonders leistungsstarke AMG-Version einer S‑Klasse: Einen S500 AMG. Der Wagen dürfte einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitten haben.
Schlimmer noch: Nach Angaben der Polizei wurde drei Insassen schwerverletzt. Dabei handelt es sich um einen 22 Jahre alten Lüdenscheider, der den Wagen gefahren hatte, sowie um eine junge Frau und einen jungen Mann (beide 21), die ebenfalls mit im Auto saßen. Sie kamen alle mit Rettungswagen ins Krankenhaus. Lebensgefahr bestand ausdrücklich nicht.
Die Spuren auf dem Asphalt zeigen, dass die schwere Limousine an der Kreuzung zur Lösenbacher Landstraße zunächst noch nach rechts abgebogen war, um auf dem letzten Teilstück der Rahmedestraße weiterzufahren. Und zwar mit stark überhöhter Geschwindigkeit, weshalb der nach rechts von der Straße abkam, über die Bordsteinkante fuhr und mit einer Laterne kollidierte. Im Hang kam das Fahrzeug dann zum Stillstand.
Die Rahmedestraße war im Bereich der Einmündung am Montagmorgen komplett gesperrt, kein direktes Durchkommen zur Heedfelder Straße. Die Experten vom VU-Team der Polizei Essen waren allerdings zügig mit ihrer Arbeit fertig, so konnte die Sperrung gegen 8.30 Uhr wieder aufgehoben werden. Der Mercedes sowie der Führerschein des Fahrers wurden sichergestellt. Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts eines unerlaubten Kraftfahrzeugrennens aufgenommen. Hierzu braucht es übrigens keinen weiteren Verkehrsteilnehmer: Auch, wer alleine mit stark überhöhter Geschwindigkeit fährt, kann mit diesem Tatvorwurf konfrontiert werden. Unklar ist, ob Fahrer auch der Besitzer des Fahrzeugs war. Nach Angaben der Polizei wird derzeit ermittelt, ob es sich bei der Limousine, die üblicherweise 455 PS hat, um einen Mietwagen handelt.