“Hitziges” Sommerkonzert an der GSKi
Noch am Morgen stand es auf der Kippe: Die Beteiligten waren nicht sicher, ob angesichts der Hitzewelle eine Veranstaltung im Pädagogischen Zentrum der Gesamtschule Sinn macht. Erstaunlicherweise war das Klima aber doch weit angenehmer als zunächst befürchtet. Obgleich es auf der Bühne nochmal um etwa fünf Grad wärmer als im Publikum war, wie Peter Hoberg schätzte. Der Lehrer führte durch das Programm des gelungenen Konzertes.

KIERSPE (mk) Bei dem Programmheft hat mancher vielleicht sogar auf einen Fehler getippt: Unter den Bläserklassen, die am Dienstagabend (1. Juli) ihr Können präsentierten, war auch eine “8.3”, obwohl der musikalische Schwerpunktunterricht eigentlich mit dem siebten Jahrgang endet. Doch die Schülerinnen und Schüler von Dania Fuchs waren so begeistert bei der Sache, dass sie sich vehement für eine Verlängerung einsetzten. Zur großen Freude ihrer Lehrerin, für die dieser Wunsch ein riesengroßes Kompliment ist. Zumal es dabei nicht bleibt, abermals setzen sich die Nachwuchsmusiker für eine Verlängerung ein. Bürokratische Hürden mag es dafür geben, aber Schulleiter Johannes Heintges signalisiert bereits Unterstützung. Seine Überzeugung: “Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.”
Sebastian Bätzing muss sich allerdings mit Bedauern vom Bläser-Unterricht seiner Klasse 7.3. verabschieden. Auch schweren Herzens, da es hier beim trotz viel Engagement von Schülern und Lehrern beim regulären Lehrplan bleibt. “Aber ich bleibe ja weiter Euer Klassenlehrer”, freut sich der Musiklehrer, dem seine Schützlinge natürlich auch menschlich ans Herz gewachsen sind.
Das Programm des diesjährigen Sommerkonzerts im angesichts des Wetters erstaunlich vollbesetzten PZ unterstrich erneut nicht nur den Stellenwert der musischen Künste, sondern auch den Erfolg. Die Gäste des Abends waren wieder einmal fasziniert, wieviel die Kinder der Bläserklasse 5.3. bereits nach knapp einem Jahr Unterricht an den Instrumenten erlernt haben. Anne Katrin Wiegold dirigierte nicht nur ihre Bläserklasse 6.3, sondern brachte auch den Oberstufenchor auf die Bühne — und führte diesen bei thematisch (leider) wieder sehr aktueller Pop- und Rockmusik mit ihrem Kurs “Darstellen und Gestalten” des Jahrgangs 7 zusammen. Udo Lindenbergs “Wir ziehen in den Frieden” und Sarah Conners “Augen auf” sind in ihren Texten brandaktuell — und begeisterten auch in der Interpretation der GSKi-Schüler

Auch wenn die Instrumente in den Orchestern und Bands natürlich bevorzugt mit Schülern besetzt werden, sind die Lehrer immer wieder “mittendrin”. So saß Tim Voßen in der Schulband am Schlagzeug, und Nikolas Brendebach spielte Gitarre. Die Lehrerband bot schon Vibes einer All-Star-Combo, hier wirken sogar “Ehemalige” mit: Stefan Müller war bis vergangenes Jahr stellvertretender Schulleiter, auch Petra Menges hat ebenfalls eine feste musikalische Bindung zur GSKi (die obendrein mit ihrer Tochter Dania Fuchs, geborene Menges, standesgemäß fortgeführt wird.
Das Repertoire war diesmal nicht so sehr von klassischen Komponisten geprägt, obgleich Beethovens Ode an die Freude fast schon Pflichtprogramm war. Sehr dynamische Exkurse gab es mehrfach in die Filmmusik mit Stücken aus der Feder von John Williams, als letztes Stück präsentierten das Schulorchester, das Oberstufenorchester, die Bläaserklasse 8.3. und die Lehrerband “Movie Milestones” von Hans Zimmer. Als Zugabe gab es bekannte Melodien aus Pixar-Blockbustern.
Am Schluss des rund zweistündigen Konzertes gab es auch Dank von Schulleiter Heintges, der die Zeit bis dahin als Zuhörer genoss, und der Bläserklasse 8.3 ein klares Versprechen gab: “Warum sollte es nicht weitergehen im nächsten Schuljahr? Da werden wir schon einen Weg finden!” Lob gab es auch für die drei “guten Geister im Hintergrund”: Die Schüler Jasper, Emil und Philipp, die sich quasi im Verborgenen um die Technik kümmerten. “Anlagetipps” hatte Peter Hoberg noch für die Gäste. Immerhin bewies der Musiklehrer profundes Fachwissen mit seinem Exkurs in die lateinamerikanische Musik: Hier sei das akkordeonähnliche Bandoneon sehr weitverbreitet, und dieses oft zum Tango gehörte Instrument wurde von Heinrich Band ausgerechnet im niederrheinischen Krefeld erfunden worden. Letztlich warb Hoberg um Spenden für neue Instrumente. Nicht jedes ist so erschwinglich wie das kürzlich erworbene Waschbrett, hier hilft die Unterstützung enorm, um auch Kinder zu fördern, deren Eltern keine großen Summen für teure Instrumente ausgeben können.
Eltern leisten ohnehin viel für die musikalische Bildung ihrer Kinder, das betonte auch Dania Fuchs: “Großen Dank an die Eltern für Ihren Support, dafür, dass Sie Ihre Kinder mitsamt ihrer Instrumente zu unzähligen Auftritten gefahren haben”. Lob und Dank kaum auch aus umgekehrter Richtung: Die sich nun auflösende Bläsergruppe 7.3. bedankte sich bei Sebastian Bätzing für seine Leidenschaft für seine Schützlinge. Für seine Arbeit, und sogar “für seinen Ärger”. Den würde sich Bätzing genau wie seine Kolleginnen und Kollegen wohl nur selten anmerken lassen. Im Gegensatz zur Begeisterung für die Leistungen der Kinder und Jugendlichen.
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